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Statement des NetzWerkes zur Schließung des Krankenhauses Stolzenau

Gesundheit geht vor Profit – Bild von Gunnar Ries, CC BY-NC-ND 2.0
Es kam tatsächlich nicht überraschend. Als im Jahr 2000 die drei Krankenhäuser modernisiert werden mussten, wollte die Politik dafür auch private Anbieter mit einbinden. In der Krankenhausförderung stand der Landkreis an 34. Stelle. Die Interessenvertreter*innen dagegen forderten einen großen Verbund mit den umliegenden Landkreisen um eine Privatisierung zu verhindern. Das Versprechen, drei Standorte (zwei Gesundheitszentren und ein Haupthaus) zu erhalten, klang für die Politik vielversprechend. Doch schon bald schloss das Krankenhaus Hoya seine Pforten und auf ein Gesundheitszentrum warten die Menschen in der Region heute noch. 

Mit Fördergeldern (Steuergelder) wurden in Stolzenau und Nienburg Neubauten hochgezogen. Doch den Charakter eines Krankenhauses verlor auch Stolzenau bald, bestimmte Fachdisziplinen gingen verloren.
Nun gibt es wieder Steuergelder. Die Spitzenverbände der Krankenkassen und die Bertelsmann Stiftung predigen ja schon lange, schließt Häuser und bildet Zentren. Dann gibt es auch genug Personal. Das ist die falsche Annahme: Die Personalreduzierung bei den Privaten findet aus Gründen der Rendite statt, d.h. mehr Geld mit weniger Personal erwirtschaften.Die zweite Geldmaschine ist das Vergütungssystem (DRG).

Wir alle dachten und waren auch sehr optimistisch, dass durch die Pandemie ein anderes Denken einsetzt: Mehr Nachhaltigkeit, die DRGs sollten auf den Prüfstand, überhaupt sollte das Gesundheitssystem dem Menschen dienen.
Was ist passiert? Aktienunternehmen werden Steuergelder hinterher geworfen, Krankenhäuser ziehen sich aus der Fläche zurück. Nichts hat sich geändert. Gesundheit ist weiterhin ein Renditeobjekt.
Öffentliche Daseinsvorsorge gehört nicht in die Hände von Privaten. Das haben wir alle in der Vergangenheit schmerzlich lernen müssen.
Die Forderung kann doch nur heißen, keine Steuergelder für Aktionäre, Medizin für den Menschen (siehe auch Forderung des Marburger Bundes nach mehr Ärzten).
Denn es braucht eine Medizin, die den Menschen dient und nicht den Aktienkursen.

„Fordern wir eine Rekommunalisierung der Krankenhäuser!“

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