Fahrrad-Flashmob gegen den Rückbau des Radschutzstreifens auf der Hannoverschen Straße
Fast 60 Menschen mit Fahrrad waren am Samstagnachmittag bei eisigen Temperaturen einem Aufruf von verschiedenen Umweltorganisationen zur Teilnahme an einem Fahrrad-Flashmob auf der Hannoverschen Straße gefolgt. Als Critical Mass fuhr die Gruppe zweimal auf der Hannoverschen Straße zwischen Bürgerpark und Langendammer Kreisel. Mit der Aktion wollten die Teilnehmenden ihren Protest gegen den Beschluss des Stadtrates zum Rückbau des Fahrradschutzstreifens auf der Hannoverschen Straße zum Ausdruck bringen. Dieter Mehring vom BUND kritisierte den Beschluss als verkehrspolitische ‚Rolle rückwärts‘ in einer Zeit, in der der Klimawandel und seine mittlerweile auch bei uns spürbaren Konsequenzen, aber auch die aktuelle Energiekrise eine Verkehrswende notwendiger denn je machen. Aber eine Verkehrswende funktioniere nur dann, wenn auch den Menschen, die nicht mit dem Auto unterwegs seien, mehr Raum im Straßenverkehr und eine gleichberechtigte Teilhabe ermöglicht würden. Hedda Freese von den ‚Oldies for Future‘ und grünes Stadtratsmitglied, erinnerte an die Straßenbaumaßnahme ‚Südring‘, die für 14 Mio. € eine Entlastung der Hannoverschen Straße bringen sollte, aber diese Entlastung funktioniere nur, wenn gleichzeitig auch verkehrsberuhigende Maßnahmen auf der Hannoverschen Straße ergriffen werden, wie z.B. durch einen Radschutzstreifen und die Temporeduzierung auf 30 Stundenkilometer. Berthold Vahlsing vom ADFC wies auf die Unfallzahlen mit Beteiligung von Radfahrenden hin und teilte mit, dass auch die Polizei bei einem Rückbau des Radschutzstreifens von steigenden Unfallzahlen ausgehen würde. Er machte auch noch einmal deutlich, dass laut Straßenverkehrsordnung der Radverkehr auf der Straße stattfinden würde und auch die Polizei der Ansicht sein, dass dem Radverkehr mehr Raum im Straßenverkehr ermöglicht werden müsse. Aktuell würde der Radverkehrsanteil in Nienburg bei unter 10% liegen. Die Teilnehmenden der Flashmob Aktion waren sich einig, dass dieser Anteil im Interesse einer Verkehrswende zur Senkung der CO2 Emissionen im Straßenverkehr unbedingt gesteigert werden müsste.