Bundesweite Kampagne "Vorsicht Vorurteile!" des Bundesprogramms "Demokratie leben!"
https://www.vorsicht-vorurteile.de
Wir möchten Sie/euch einladen zur Beteiligung an der Kampagne "Vorsicht Vorurteile" des Bundesprogramms "Demokratie leben!".
Weitere Infos und Materialien kostenlos unter https://www.vorsicht-vorurteile.de
Rechtsextreme Übergriffe und rassistische Diskriminierungen sind ein dauerhaftes Problem in unserem Land. Allein im Jahr 2019 wurden 22.342 Straftaten (externer Link) mit rechtsextremistischem Hintergrund erfasst. Diese rechtsextremistischen Bestrebungen gefährden unser friedliches Zusammenleben ebenso wie rassistische, antisemitische und totalitäre Ideologien und Diskriminierungen.
Tätliche Übergriffe bis hin zum Mord sind besonders sichtbare Zeichen für den Rassismus in unserer Gesellschaft. Sie sind jedoch nur die Spitze des Eisbergs. Viele Menschen werden im Alltag aufgrund ihrer tatsächlichen oder vermeintlichen Herkunft oder Religion, ihres Aussehens oder sonstiger rassistischer Zuschreibungen diskriminiert: beim täglichen Aufeinandertreffen auf der Straße, im Arbeitsleben, beim Zugang zu Dienstleistungen und Wohnraum oder in der Schule. Im Alltag entsteht Rassismus oft über Vorurteile und Stereotype, die den Blick auf die Person verdecken. Für Betroffene ist diese Erfahrung verletzend. Rassismus greift die Würde eines Menschen an und hat einschneidende Konsequenzen, da er die gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben einschränkt.
Im Nationalen Aktionsplan gegen Rassismus hat die Bundesregierung im Jahr 2017 ihre grundlegenden Positionen dargestellt.
Worum geht es in der Kampagne?
Die Kampagne „Vorsicht, Vorurteile!“ des vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ins Leben gerufenen Bundesprogramms „Demokratie leben!“ will auf vorhandene Voreinstellungen und Alltagsrassismus aufmerksam machen und zeigen, dass wir alle im persönlichen Umfeld rassistische Handlungen und Aussagen hinterfragen und ihnen entgegentreten können.
Stilistisch ist „Vorsicht, Vorurteile!“ an die Kampagne „Wer, wenn nicht wir!“ des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ von 2017 angelehnt. Die aktuelle Kampagne macht anhand einfacher Denkanstöße auf das Thema Alltagsrassismus aufmerksam und regt an, sich mit eigenen Vorurteilen und Zuschreibungen auseinanderzusetzen. Denn oft bleibt unsichtbar, dass Vorurteile verletzen, den Menschen abwerten, unser Miteinander schwächen und unsere Demokratie gefährden – gerade wenn man selbst nicht tagtäglich betroffen ist. Die Kampagne macht dies sichtbar, indem sie das Thema Vorurteile einprägsam und leicht provozierend im öffentlichen Raum darstellt und so unser Alltagshandeln unterbricht, irritiert und auf die Problematik hinweist.
Welches Ziel verfolgt die Kampagne?
Die Kampagne regt an, eigene Vorurteile und Stereotype zu hinterfragen, und bietet einen Einstieg in die Auseinandersetzung mit Rassismus und anderen Phänomenen Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Nur wenige Menschen erkennen ihre eigenen rassistischen Einstellungen oder würden diese offen zugeben. Trotzdem sind wir alle von Vorurteilen und Stereotypen geprägt. Die Kampagne verdeutlicht, dass Vorurteile und Rassismus nicht nur Phänomene „bei anderen“ sind, sondern ein Teil unserer Gesellschaft. Daher liegt es auch an uns allen, diese zu erkennen und dagegen aktiv zu werden.
Wo sieht man die Kampagne?
Die Motive, die bundesweit zu sehen sind, rücken Vorurteile und ihre Auswirkungen großflächig, prägnant und über Signalfarben in den Fokus der Öffentlichkeit. Die Kampagnen-Website liefert ergänzend Informationen über rassistische Vorurteile, deren Entstehung und Auswirkungen auf Betroffene sowie über die Facetten von Rassismus.
Bei einem Selbsttest können Besucherinnen und Besucher erfahren, wie sie spontan andere Menschen wahrnehmen. Wer selbst von Diskriminierung betroffen ist, erhält Informationen zu Beratungsangeboten. Menschen, die sich gegen Alltagsrassismus engagieren möchten, finden entsprechende Angebote, um aktiv zu werden.
Auf der Website werden das Thema Rassismus und die damit verknüpften Dimensionen jedoch nicht nur aus wissenschaftlicher Perspektive beleuchtet, sondern auch Einblicke in den Alltag gewährt. Verschiedene zivilgesellschaftliche Organisationen bieten Einsicht in ihre Arbeit gegen Antisemitismus, Antiziganismus, Islam- und Muslimfeindlichkeit sowie Rassismus gegen Schwarze Menschen und zeigen, was sie bereits für eine vielfältige und chancengerechte Gesellschaft tun.