10.12.2019 SoVD-KV Nienburg bei DasNetzwerk
von links: Günter Brunschier (EUTB), Marina Gempfer (EITB), Erika Heine (SoVD, 1.Kreisvorsitzende KV Nienburg)
Kein Geld fürs Restaurant, für den Besuch im Zoo mit den Enkeln oder für den Einkauf im Supermarkt: Immer mehr Seniorinnen und Senioren in Niedersachsen sind von Armut bedroht. Als arm gelten derzeit die Rentnerinnen und Rentner, die weniger als 905 Euro netto im Monat zur Verfügung haben. Das Gesicht der Altersarmut ist dabei weiblich: Jede sechste Frau ist armutsgefährdet – bei den Männern ist es jeder achte. Die Gründe dafür sind vielfältig: Frauen übernehmen nach wie vor den Großteil der unbezahlten Haus- und Sorgearbeit, sind in Teilzeitjobs tätig und zahlen somit weniger in die Rentenkasse ein. Außerdem kümmern sie sich in den meisten Fällen um die Pflege von Angehörigen. Auch das geht oft zulasten ihrer eigenen Rente. In Zukunft werden die Zahlen sogar noch steigen. Eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung zeigt, dass bis 2039 jede fünfte Rentnerin und jeder fünfte Rentner von Altersarmut betroffen sein könnte. Aus Sicht des SoVD muss die Politik endlich handeln und mit tragfähigen Konzepten gegensteuern.
Wir fordern deshalb ganz konkret
• eine Reform der Arbeitsmarktpolitik: Der Niedriglohnsektor mit prekären Beschäftigungsverhältnissen muss eingedämmt werden. Es gilt, mehr sozialversicherungspflichtige Jobs zu schaffen, von denen man leben kann.
• eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Damit sind Frauen im Alter besser abgesichert und erwerben eine eigene Rente.
• eine andere Rentenpolitik: Wir müssen wieder zu einem Rentenniveau von 53 Prozent netto vor Steuern zurückkehren. Nur so kann die Rente auch den Lebensstandard sichern.