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Netzwerk Südheide kritisiert Behördeverhalten beim Verkauf des Nahtz-Hofes an die NPD

Stellungnahme des „Netzwerk Südheide gegen Rechtsextremismus“

„Wir müssen hellwach sein", sagte der Escheder Bürgermeister Günter Berg. Recht hat er! - Bloß warum so spät.

Seit Februar ist klar, dass die NPD den Hof kaufen wird/will.


So ein Verkauf beschäftigt viele Behörden und nicht zuletzt auch die betroffene Gemeinde. Was genau ist also wirklich versucht worden und warum haben die „Anstrengungen“ der Behörden nichts gefruchtet?

Wurde versucht, sich ein Vorkaufsrecht zu sichern? Wenn das so war, woran ist es gescheitert?

Wurde Hilfe gesucht z.B. beim Beauftragten für Immobiliengeschäfte mit rechtsextremistischem Hintergrund des Ministerium für Inneres, Sport und Integration oder bei anderen Kommunen, die ein ähnliches Problem haben / hatten?

Und warum wurde das, wenn es so war, nicht öffentlich kommuniziert und damit ein umfangreicher Bürgerprotest initiiert

Warum müssen wir erst aus der Zeitung erfahren, dass alles schon gelaufen ist und mit den lapidaren Worten „dass es irgendwann einen Eigentümerwechsel geben wird, war anzunehmen“ (O-Ton Günter Berg in der CZ vom 22.6.19) abgespeist werden?.

Ist den beteiligten Entscheidungsträgern eigentlich klar, was dieser Verkauf bedeutet?

Die NPD braucht einen „sicheren“ Veranstaltungsort, sucht schon seit langem und ist endlich fündig geworden.

Neben den bisherigen Brauchtumsfeiern und quasi „Vernetzungstagungen“, kann jetzt ohne größere Vorankündigung oder Anmeldung jederzeit alles Mögliche durchgezogen werden.

Einer legitimierten Indoktrination steht mit diesem Immobilienerwerb nichts mehr im Weg.

Vor Jahrzehnten haben viele von uns gegen das Schulungszentrum der Nazis in Hetendorf 13 gekämpft. Teilweise haben wir dafür erhebliche persönliche Risiken auf uns genommen. Doch der Erfolg gab uns Recht. Hetendorf 13 ist Geschichte.

Wir haben jeden Tag vor dem von der Kameradschaft 73 besetzten Hotel Gerhus in Gerdehaus gestanden, um dort eine Schulungszentrum der NPD zu verhindern. Auch das konnte dort verhindert werden. Und jetzt der Hof Nahtz. Für uns als „Netzwerk Südheide gegen Rechtsextremismus“ , dass sich seit nunmehr 10 Jahren an diesen Nazitreffen auf dem Hof abarbeitet eine Horrorvorstellung.

Schlimm genug, dass es den Nazis so leicht gemacht wurde und wird! Übel, dass die politischen Entscheidungsträger immer noch nicht begriffen haben, dass nur ein breiter Bürgerprotest Erfolge gegen Nazis möglich machen kann!

Der Verkauf hätte doch mindestens behindert werden können, wenn die anstehenden Verhandlungen öffentlich gemacht worden wären.

Oder muss die Präsenz von Nazis jedweder Couleur als „schicksalhaftes“ Ereignis hingenommen werden, nach dem Motto: die Gesellschaft rückt sowieso nach rechts, da spielen ein paar Nazis mehr auf dem ehemaligen Nahtz-Hof kaum eine Rollle?

So ist der angerichtet Schaden durch diese „klammheimliche“ Verkaufsaktion beträchtlich, auch für die Gemeinde Eschede

Wir als „Netzwerk Südheide gegen Rechtsextremismus“ fordern daher die zuständigen Behördenvertreter auf, mit allen Mitteln dafür zu sorgen, dass auf dem Hof Nahtz kein Umbau zu einem Schulungszentrum stattfinden kann und den „Neubesitzern“ die Nutzung ihre Immobilienerwerbs so schwer wie möglich gemacht wird

Für Eschede sollte ein Zeichen gesetzt werden: für ein solidarisches „Aufstehen gegen Rechts“! Gelegenheit für Bürgermeister, Kreistag und Herrn Wiswe endlich öffentlich aktiv zu werden und dieses Fiasko zu erklären.


(Für das „Netzwerk Südheide gegen Rechtsextremismus“ am 26.6.19)

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