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600 Nienburger*innen demonstrierten gegen rechte Querdenker*innen, Antisemitismus und Verschwörungsmythen

Kundgebung mit Musik und Menschenkette durch Nienburgs Fußgängerzone unter dem Motto "Nienburg ist bunt!"

Bild: WABE e.V. Impfen schützt! Nienburg bleibt mit Abstand lebenswert! Verschwörungsmythen spalten!
Der Runde Tisch gegen Rassismus und rechte Gewalt hatte aus aktuellem Anlass gemeinsam mit der Stadt Nienburg kurz vor Weihnachten unter dem Motto "Nienburg ist bunt" zur Kundgebung gegen rechte Querdenker*innen und für eine solidarische Pandemiebekämpfung aufgerufen und setzte damit ein deutliches Statement für Demokratie in Nienburg. 600 Bürger*innen folgten dem Aufruf und beteiligten sich an der Kundgebung mit einer anschließenden Menschenkette vom Rathaus über die Lange Straße bis zu Jahn-Straße und wieder zurück.

Vor dem Hintergrund unangemeldeter "Spaziergänge" von  sogenannten "Freien Niedersachsen", die über Messenger-Gruppen organisiert werden, sah sich der Runde Tisch gegen Rasssimus und rechte Gewalt in Nienburg in der Verantwortung ein Signal für Demokratie zu setzen.

Werner Behrens eröffnet als Sprecher des Runden Tisches die friedliche Veranstaltung mit musikalischer Begleitung durch Frank Wesemann und Erik Regul. Behrens machte  deutlich, dass auch er mit mancher Maßnahme der Regierung nicht einverstanden sei, dass auch er  mit Reaktionen auf die Impfung zu tun hatte, aber dass das Virus einfach viel zu gefährlich sei, als dass er darauf hätte verzichten wollen, sich impfen zu lassen. Zugleich wies er auf die Instrumentalisierungsversuche durch extreme Rechte hin.

Anne Bremer (Sprecherin des Runden Tisch gegen Rassismus und rechte Gewalt)  erläuterte die problematischen Hintegründe der rechten Querdenker*innen, denen es um die Deligitimation von demokratischen Institutionen und Akteur*innen sowie um die Verbreitung von Verschwörungserzählungen gehe. Sie forderte aber auch ein, dass sozial benachteiligte  Menschen im Sinne einer solidarischen Pandemiebekämpfung stärkeren Schutz benötigen.

Nienburgs Bürgemeister Jan Wendorf warb insbesondere für  die städtische Impfkampagne und appelierte an die Bürger*innen, sich die Regeln zum Infektionsschutz zu eigen zu machen.

Die stellvertretende Landrätin Anja Altmann  verwies  noch einmal auf die Akteur*innen im Hintergrund der niedersächsischen Querdenker*innen-Szene, die inzwischen auch im Blick des Verfassungsschutzes seien. Sie machte deutlich, dass Kritik an politischen Entscheidungen zur Demokratie gehört, bat aber die Nienburger*innen, sich nicht mit rechten Rattenfängern einzulassen.

Sie forderte klare Kante gegen die extreme Rechte und lobte den Runden Tisch für die Initiative zum friedlichen Protest.

Vielfach diskutiert wurde auch die Verbreitung von FakeNews (Falschinformation) am Beispiel von Gerüchten, die kurz vorher durch einen Nienburger Fitnesstrainer über das Nienburger Krankenhaus geteilt worden waren.

Während die Querdenker*innen in der Woche zuvor "Katz und Maus" mit der Polizei gespielt hatten und sich weder an Abstände noch an Maskenpflicht hielten, wurden diesmal deutliche Grenzen gesetzt und die Veranstaltung des Runden Tisches gegen Rassismus und rechte Gewalt gut vor den in Kleingruppen umherziehenden Querdenker*innen  geschützt.

So konnte die Menschenkette vom Rathaus durch die Fußgängerzone bis zur Jahn-Straße und wieder zurück  ohne Behinderungen durchgeführt werden, bevor die Veranstaltung mit der Abschlusskundgebung am Rathaus beendet wurde. Mit Bändern wurde bei der Menschenkette für ausreichende Abstände gesorgt und mit Bannern wurde auf die Ziele der Aktion hingwiesen:

IMPFEN SCHÜTZT!
NIENBURG BLEIBT MIT ABSTAND LEBENSWERT!
VERSCHWÖRUNGSMYTHEN SPALTEN!

Werner Behrens zog abschließend eine positive Bilanz: "Wir wollten ein Zeichen setzen und haben jetzt gemeinsam mit 600 Nienburger*innen sowie der Stadt und dem Landkreis Nienburg ein klares Zeichen gesetzt!"

Auf der Seite www.wabe-info.de ist für Interessierte noch ein kurzer  Film von Hartmut Riepe (TV2020) zur Aktion "Nienburg ist bunt!" verlinkt.

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