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Antifeminismus und Gewalt an Frauen: Ausstellung "Sag es, wie es ist!"

Eine digitale Ausstellung zum Thema Gewalt an Frauen hat die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Nienburg initiiert. Auf dem Instagram-Kanal @sag.es.wie.es.ist_ werden seit November regelmäßig Beiträge gepostet, die das Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten. Die Ausstellung kann dauerhaft abgerufen werden.

Nach Angaben der UN-Unterorganisation UN Woman haben gewalttätige Übergriffe an Frauen seit Beginn der Covid-19-Pandemie zugenommen. Die Sorge vor Krankheit oder um die wirtschaftliche Existenz gepaart mit oft beengten Wohnverhältnissen und eingeschränktem Bewegungsradius können nur ansatzweise erklären, warum Notrufe und Vorfälle zunehmen. Doch auch vor der Pandemie waren gewalttätige Übergriffe an Frauen trauriger Alltag. Ob häusliche Gewalt, Menschenhandel, Sexualverbrechen oder Mord - Frauen sind deutlich häufiger Opfer als Täter.

Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Nienburg, Sarah Peters, weist in einer Mitteilung der Stadt Nienburg zur Ausstellung auf die weniger bekannte Tatsache hin, dass alle Täter der rassistisch und/oder antisemitisch motivierten Attentate von Christchurch, Utøya, Isla Vista, Toronto oder Halle aus der sog. INCEL-Szene kamen. Bei den Männern handelte es sich nicht ausschließlich um psychisch kranke Einzelfälle. INCELS verbreiten ihren Hass auf Frauen im Internet. Sie teilen ihre Gewaltfantasien in geschlossenen Gruppen, in Foren oder auf Streamingportalen und laufen dabei Gefahr, sich gegenseitig zu radikalisieren.

Auch die Mobile Beratung Niedersachsen gegen Rechtsextremismus für Demokratie widmet sich in einem aktuellen Themenflyer dem der Gewalt an Frauen zugrunde liegenden Antifeminismus. Dieser hat gleichermaßen unterschiedliche Erscheinungsformen wie Akteur*innen - auch in Niedersachsen. Von sogenannten Männerrechtlern über Aktivistinnen, die gegen Gleichstellung und Abtreibung lobbyieren bis hin zu Politiker*innen der AfD, die regelmäßig mit antiemanzipatorischen Positionen auffallen. Antifeminist*innen mobilisieren gegen den sog. Gender-Wahn oder teilen Beiträge, die im Stile von Falschinformationen suggerieren, dass Gewalt an Frauen in Deutschland vor allem im Zusammenhang mit Migration aus muslimischen Ländern gesehen werden muss.

Ausstellung und Themenflyer können über die unten stehenden Links erreicht werden. Die Ausstellung kann in Abstimmung mit Sarah Peters auch persönlich besucht werden. Weitere Informationen dazu auf der Internetseite der Stadt Nienburg.

Gleichstellungsbeauftragte Stadt Nienburg Instagram-Ausstellung © Stadt Nienburg

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