WABE-Demokratiekonferenz „Demokratie leben!“: Bürgermeister ziehen positive Bilanz der ersten Förderperiode -
5 Good-Practice-Projekte ausgezeichnet
Preisträger*innen Good-Practice-Roulette mit Bürgermeister Lutz Brockmann (Verden) und Kreisrat Thomas Klein (Landkreis Nienburg)
Mit einer Neukonzeption der Demokratiekonferenz wurden die Arbeitsfähigkeit und der Austausch in der Veranstaltung deutlich verbessert. Dazu trug nicht zuletzt die souveräne und lebendige Moderation von Ilaria Massari (Stadt Verden) bei.
Als neues Element war das Good-Practice-Roulette in die Demokratiekonferenz eingeführt. Im Rahmen des Good-Practice-Roulettes wurden 5 Projekte vom WABE-Begleitausschuss ausgewählt, die vorgestellt wurden und nach dem Votum der Besucher*innen ausgezeichnet wurden und deren Träger Geldpreise in Höhe von 50,00 bis 300,00€ aus der Hand von Kreisrat Thomas Klein (Landkreis Nienburg /Weser) und Bürgermeister Lutz Brockmann (Verden) erhielten.
Bei den Ausgezeichneten handelt es sich um folgende fünf Projekte:
1. Preis
Rockinitiative Nienburg e. V. Jugend-Kulturelles Festival „WeserBeatz – Nazis aus dem Takt bringen“
2. Preis
Dokumentationszentrum Pulverfabrik Liebenau e. V. Bildungs- , Begegnungs- und Kulturprojekt
"Ich will mir ein Bild vom Ganzen machen - Internationaler Jugend-Kunstworkshop"
3. Preis
Das NetzWerk im Landkreis Nienburg
Ausstellungs- und Veranstaltungsprojekt „NetzWerk Nienburg für Menschenrechte"
Darüber hinaus erhielten die folgenden zwei Projekte 4. Preise:
DOZ 20 Verden Geschichtsprojekt
"Die Hälfte der Welt - 100 Jahre Kampf für die Rechte der Frauen"
Landeskirchliche Vereinigung Verden
Integrationsprojekt "Migrantinnen kommen an"
An das Good-Practice-Roulette schloss sich die Ideenwerkstatt unter dem Titel „Walk around“ an. Dabei wurden sehr strukturiert Perspektiven für die weitere Arbeit im WABE-Netzwerk entwickelt, mögliche Kooperationen angebahnt und einige Projekte in den folgenen The,menfeldern konkret geplant.
· JUGENLICHES ENGAGEMENT FÖRDERN
· ZIVILGESELLSCHAFT STÄRKEN
· Lokalhistorische Arbeit fördern
· KOMMUNEN AKTIV FÜR DEMOKRATIE
· SCHUTZ UND STÄRKUNG VON BETROFFENEN
Der Soziologe Andreas Kemper ermöglichte mit seinem Impulsvortrag einen wissenschaftlichen Blick auf das politische Spektrum am rechten Rand. Die Beschreibung und Einschätzung verschiedener Szenen, wie Rechtspopulisten, autoritären Nationalradikalen, extremen Rechten oder Neofaschisten bis hin zu Rechtsterroristen scheint unübersichtlicher geworden zu sein. Andreas Kemper brachte mit seinen Analysen wichtige Hintergrundinformationen und Anregungen für die weitere Arbeit ein. Neben Hintergrundinformationen zu Björn Höcke und seinem rechtsextremen Umfeld thematisierte Kemper die Sprache der Rechten, die eben nicht auf Diskurs, sondern auf „Attacke“ und Überwältigung ausgerichtet sei.
Gleichwohl oder gerade deswegen plädiert er für eine Kultur der demokratischen Argumentation auch gegenüber „Rechten“ im Alltag und der Öffentlichkeit, warnt aber davor rechtsextremen oder rechtspopulistischen Funktionären ein Podium zu bieten. Als besonders wirksam gegen rechtsextreme Entwicklungen sieht Kemper in der weiteren Stärkung der gewaltfreien demokratischen Pädagogik.
Kreisrat Thomas Klein vom Landkreis Nienburg bedankte sich zum Abschluss bei allen Akteuren und wertete die Veranstaltung als einen gelungenen Meilenstein für die weitere Arbeit im Weser-Aller-Bündnis: Engagiert für Demokratie & Zivilcourage.
Das Weser-Aller-Bündnis: Engagiert für Demokratie & Zivilcourage (WABE) wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit“.