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Literatur und Klezmer: Lesung von Heinrich Thies

Von zwei Lebensgeschichten, die gegensätzlicher nicht sein könnten, erzählt der Schriftsteller und Journalist Heinrich Thies in seinem neuesten Roman. Die titelgebende Jüdin Sally lässt er in der Lüneburger Heide wenige Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg Adolf Eichmann begegnen.

Mittwoch, 23. April, 19.30 Uhr
Romantik Bad Rehburg
Friedrich-Stolberg-Allee 4
31547 Rehburg-Loccum

Eintritt frei

  Im Mittelpunkt des historischen Romans steht die Tänzerin Sally, die nach der Befreiung aus dem Konzentrationslager eine Art Wiedergeburt erlebt und wie Tausende andere Holocaust-Überlebende in einem Camp für „Displaced Persons“ in Bergen-Belsen auf die Ausreise nach Palästina wartet. Am Rande der Massengräber entsteht in der Lüneburger Heide eine jüdische Kleinstadt mit einem lebendigen Kulturleben. Sally spielt dort Theater, tanzt, knüpft Freundschaften und lernt während ausschweifender Radtouren die Umgebung kennen.
  In einem nahen Heidedorf trifft sie auf einen Geige spielenden Hühnerhalter, der sich Otto nennt. Die beiden flirten miteinander und kommen sich näher. Erst viele Jahre nachdem sich ihre Wege wieder getrennt haben, wird Sally erfahren, wer der geheimnisvolle Geiger war.
  Heinrich Thies lenkt den Blick auf eine bisher wenig beleuchtete Epoche der Zeitgeschichte in der Lüneburger Heide, in der Opfer und Täter verstörend nah beieinander lebten. Vorbild für seine Sally war ihm die Tänzerin Dolly Friedler-Kotz.

  Zu der Geschichte über Liebe, Schuld und die Sehnsucht nach Liebe kommt in der Lesung viel Musik. Mariska Nijhof und Peter Hokema begleiten Thies mit Akkordeon, Mandoline, Geige und Gesang. Sie spielen in erster Linie Klezmer-Stücke, aber auch – passend zum Buch – Geigenmelodien, Tangorhythmen und Marlene-Dietrich-Lieder.