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Die „unendliche“ Suche nach einem Atommüll Endlager

Bis heute erinnert der Gedenkstein mit der Inschrift "Dat Ding kummt hier nich her. Dor sett wi us to Wehr" in der Gemarkung Frankenfelder Bruch in Lichtenhorst an den damaligen Widerstand vor Ort.
Unser Land ist in Bewegung geraten. Wir suchen ein Endlager für hoch radioaktiven Atom Müll. Endlager? Gibt es das nicht schon? Teilgebiete? Was soll denn da geteilt werden? Neue staatliche Stellen? BGE, Fachkonferenzen? Aber der Reihe nach: Seit 2017 läuft die Suche nach einem Atommüll-Lager für hochradioaktive Abfälle in Deutschland. Ein Endlager gibt es weltweit noch nicht. In Deutschland sollen 1.900 Behälter hochradioaktiver Müll, der momentan in Zwischenlagern lagert sicher für eine Millionen Jahren verwahrt werden.

Die BGE (Bundesgesellschaft für Endlagerung) wurde mit der Suche beauftragt. 2020 wurden dann 54 Prozent des Bundesgebietes im so genannten Zwischenbericht Teilgebiete „als grundsätzlich geeigneter“ Suchraum festgelegt. (Phase 1) Gleichzeitig ist Gorleben aus dem Suchprozess ausgeschieden. Die BGE ermittelte 90 Teilgebiete. (Teilgebiete sind Gebiete, die eine günstige geologische Gesamtsituation für die Lagerung hochradioaktiver Abfälle erwarten lassen.) Im Februar 2021 gab es die erste Fachkonferenz Teilgebiete. Sie fand als Online Format statt. Bürger und Vertreter aus Wissenschaft und Kommunen konnten mit Vertretern der BGE „diskutieren“. Ein zweiter Beratungstermin ist für den 10. bis 12. Juni, ein Dritter für den 5. bis 8. August 2021 geplant. Innerhalb eines Monats nach dem letzten Beratungstermin übermittelt die Fachkonferenz Teilgebiete ihre Beratungsergebnisse an die BGE. Diese kann, muss aber nicht, die Ergebnisse bei der Erarbeitung ihres Vorschlags für die dann übertägig zu erkundenden Standortregionen berücksichtigen. In Phase 2 werden einzelne Standorte weiter untertägig erkundet, bevor in Phase 3 spätestens 2031 ein Standortvorschlag angestrebt wird.

Soweit zur Theorie in kürze. Doch was können Sie als Leser jetzt unternehmen? Wie können Sie sich beteiligen? Zumal Nienburg auch Teilgebiet ist und als Endlager in Frage kommt. Schon 1976 galten Aschendorf-Hümmling, Unterlüß-Lutterloh und Lichtenmoor als mögliche Standorte für ein Endlager. Das ist lange her, aber der Ton, neben Salz- und Kristallin Gestein in anderen Gebieten, ist hier in unserer Region geblieben und als Wirtsgestein für die erneute Suche nach einem Endlager geeignet.

Beteiligung ist in jedem Fall wichtig. Ein erster Schritt zur Beteiligung ist Information. Um zu wissen, warum es zur Auswahl des dann in 2031 gewählten Standortes kam. Dazu stehen in der nächsten Woche gleich zwei interessante Formate zur Verfügung:

Der Informationsabend am Montag, 3. Mai um 18.30 Uhr wendet sich an die Menschen in den betroffenen Regionen in Niedersachsen und Bremen. Er beleuchtet den Suchprozess kritisch und macht dabei deutlich, was hinter der vom Gesetzgeber versprochenen Partizipation steckt. Im Anschluss an den Vortrag bietet sich Gelegenheit für Fragen und Diskussion. Referent ist Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt und seit über 35 Jahren mit dem Atommüll-Thema befasst.
Unter folgendem Link bekommen Sie weitere Informationen und könne sich kostenlos anmelden:
Endlager-Suche in Niedersachsen / Bremen | ausgestrahlt.de

Die Online-Veranstaltung am Dienstag, 04. Mai 2021, 18:30 Uhr ist Teil einer Veranstaltungsreihe der Regionalkonferenz Grohnde. Thema: DER ENDLAGERSUCHPROZESS – Wie gut ist die Suche nach dem sichersten Ort Deutschlands? Hier geht es u.a. um Fragestellungen: Wie läuft der Suchprozess ab, welche Kriterien liegen ihm zu Grunde, wie wirksam ist die Öffentlichkeitsbeteiligung, und warum sprechen die Verantwortlichen von einem Neustart?
Unter folgendem Link bekommen Sie weitere Informationen und könne sich kostenlos anmelden:
AG Schacht Konrad: Online-Veranstaltung DER ENDLAGERSUCHPROZESS (ag-schacht-konrad.de)

So haben sie zwei Termine zur Wahl, oder Sie wählen sich kostenlos gleich bei beiden Veranstaltungen ein. Ich würde mich freuen, sie mit begrüßen zu können, Uwe Schmädeke vom Anti-Atom-Kreis Nienburg.

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