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20 Prozent mehr für Gas, 30 für Strom

Nienburg-Energie mit neuen Abschlägen / „Stoppt Energiesperren" hatte zu Austausch eingeladen

Auf Einladung des Arbeitskreises „Stoppt Energiesperren" mit Marion Schaper (Dritte von links), Wolfgang Kopf (Mitte) und Roland Rinaldo (Dritter von rechts) waren für Nienburg-Energie Christine Schneegluth (links), für den Landkreis Nienburg Karsten Buchholz (Zweiter von rechts) und für das Jobcenter Iris Hoffmeier (rechts) in die „Herberge zur Heimat" gekommen. Das „NetzWerk Landkreis Nienburg" war durch Werner Behrens (Zweiter von links) vertreten. Foto: Hagebölling, Die Harke.
Nienburg-Energie erhöht den monatlichen Abschlag für Gas ab Januar um durchschnittlich 20 Prozent. Stromkunden müssen künftig monatlich etwa
30 Prozent mehr bezahlen als im vergangenen Jahr.
Das wurde am Rande des Treffens bekannt, zu dem der Arbeitskreis „Stoppt Energiesperren" am Mittwochnachmittag in die „Herberge zur Heimat" in Nienburg eingeladen hatte.

Immer mehr Menschen wissen weder ein noch aus
Getrieben von der Sorge, dass immer mehr Menschen angesichts der steigenden Energiepreise nicht mehr ein noch aus wissen, baten Marion Schaper, Wolfgang Kopf und Roland Rinaldo als Vertreter des Arbeitskreises Christine Schneegluth von Nienburg-Energie, Karsten Buchholz vom Landkreis Nienburg und Iris Hoffmeier vom Jobcenter um eine Antwort auf die Frage: Wo bekommen die Frauen und Männer Hilfe, die mit dem ihnen zur Verfügung stehenden Geld die steigenden Kosten für Strom und Gas nicht aufbringen können?

Mit dem Wohngeld finanzielle Härten abfedern
Davon, dass das Wohngeld in seiner neuen Ausrichtung ein gutes Instrument sein könnte, um finanzielle Härten abzufedern, ist Karsten Buchholz, Leiter des Fachbereichs Soziales beim Landkreis Nienburg, überzeugt. Zudem wies Buchholz darauf hin, dass der Landkreis bei den Empfängerinnen und Empfängern von Transferleistungen auch künftig die Heizkosten übernimmt. Zumindest dann, wenn sie in einem vertretbaren Rahmen liegen. Nach Angaben des Fachbereichsleiters legt der Landkreis bei seinen Berechnungen den bundesdeutschen Heizspiegel zugrunde. „Denjenigen, die Probleme damit haben, ihre Stromrechnung zu bezahlen, der womöglich von einer Stromsperre betroffen sind, kann ich nur raten, sich rechtzeitig mit uns in Verbindung zu setzen", betont Iris Hoffmeier, Mitarbeiterin des Jobcenters in Nienburg.

Stromabschaltung schon im Vorfeld abwenden
Es sei immer besser, die Stromabschaltung durch ein eventuell mögliches Darlehen abzuwenden, als im Nachhinein auch noch für die Entsperrung des Stromanschlusses zu zahlen.
Und auch Christine Schneegluth, Leiterin Vertrieb bei Nienburg-Energie, appelliert an mögliche Betroffene:
„Nehmen Sie in jedem Fall Kontakt zu uns auf, wenn es einmal eng werden sollte."

Auch das Diakonische Werk bietet Hilfe an
Daran, dass neben den Bezieherinnen und Beziehern von Transferleistungen auch viele Menschen unter den steigenden Kosten leiden, die knapp an dem Anspruch auf Bürgergeld, Grundsicherung oder ähnliches vorbeischrammen, bestand am Mittwoch kein Zweifel.
Wie Marion Schaper, Geschäftsführerin des Diakonischen Werks im Kirchenkreis Nienburg, betont, sollten auch sie sich nicht scheuen, sich an das Jobcenter oder den Landkreis zu wenden. Und selbstverständlich stehe auch das Diakonische Werk in Nienburg und Stolzenau Ratsuchenden jederzeit zur Verfügung.
Aus ihrem Unmut darüber, dass der Hartz IV-Satz für Alleinstehenden zum 1. Januar 2023 lediglich um 50 Euro angehoben worden ist und jetzt auch noch den Namen „Bürgergeld* trägt, machte die Geschäftsführerin des Diakonischen Werk keinen Hehl.
„Die 50 Euro werden schon durch die Inflation aufgefressen, mehr Geld zum Lebensunterhalt bringt die Erhöhung auf keinen Fall", so Marion Schaper abschließend.

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