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Großreinemachen für neuen Bezug

(c) NABU Ni: Swantje und Greta beim Öffnen eines Nistkastens
Vom Spätsommer bis zum Herbst ist die beste Zeit, um Nistkästen wieder auf Vordermann zu bringen und für die nächste Saison vorzubereiten.

Das Brutgeschäft der Vögel ist abgeschlossen und neben dem eingetragenen Nistmaterial finden sich oft auch Parasiten, Kot, nicht ausgebrütete Eier oder tote Tiere in den Höhlen. Dies alles zu entfernen, verhindert die Übertragung von Krankheiten auf die Nachnutzer. Denn in der kalten Jahreszeit sind die Nistkästen willkommene Winterquartiere - und das nicht nur für Vögel. Außerdem werden bei der jährlichen Kontrolle, Informationen über Vogelarten und Bruterfolge gewonnen.

In den vergangenen Wochen war es damit auch für den NABU und die Naturschutzjugend (NAJU) Nienburg wieder soweit, in dem seit 1986 laufendem Höhlenbrüterprojekt anzupacken.
Mehr als 150 Nisthöhlen für kleine Höhlenbrüter wie Meisen, Sperlinge, Kleiber und Trauerschnäpper werden in verschiedenen Wäldern des Landkreises vom NABU betreut. „Natürliche Bruthöhlen sind in unseren aufgeräumten Wäldern leider immer noch rar“, erläutern die Ehrenamtlichen vom NABU, „viele heimische Vogelarten sind aber darauf angewiesen. Kunsthöhlen bieten hier kurzfristige Abhilfe. Langfristig ist der Erhalt von alten Bäumen mit Nischen, Höhlen und Spalten unabdingbar, um die Artenvielfalt zu sichern.“

NABU Mitglied Benjamin Thijsen organisierte in diesem Jahr die Reinigung und Kontrolle in den Waldstücken nahe Heemsen und bezog große und kleine Vogelfreunde mit ein. Denn neben einem ausgedehnten Spaziergang, gibt es dabei allerhand Wissenswertes zu erfahren und Spannendes zu erleben.

 „Bitte erst anklopfen“ hieß es zu Beginn der Aktion - und das hat seinen Grund. Denn wenn die Brutsaison auch schon lange vorbei ist, können die Nisthöhlen doch noch bewohnt sein.

Nach kurzer Einweisung wurde sich mit Lageplänen, Listen und Reinigungsgeschirr auf den Weg gemacht. Für die Kinder war es mitunter eine richtige Suche, denn manche Nisthöhle ist recht gut versteckt und einige waren bei Forstarbeiten auch schon mal ‚umgehängt‘ worden. „Da hat jemand mitgedacht“ freute sich Thijsen.

Spannend! Jede Nisthöhle kann für eine Überraschung sorgen, da waren sich Swantje und Greta einig. Neben den vielen verschiedenen Nestarten, die entdeckt wurden, eines war z. B. komplett aus Pferdehaar gebaut, waren die Höhle, in der neun Fledermäuse wohnen und jene, in denen sich Mäuse ein Nest gebaut haben, die Highlights.

Etwa 10 % der Nisthöhlen waren unbelegt. „Die sind jedoch ebenso wichtig. Höhlenbrüter brauchen einen sicheren Schlafplatz, im Wald und auch im eigenen Garten“, erklärte Thijsen. Letztlich konnten alle Nisthöhlen des Höhlenbrüterprojektes als ‚erledigt‘ abgehakt werden. Zustand und Belegung wurden notiert, Aufhängungen erneuert, alte Nester und verlassene Gelege entfernt und somit fit für den Winter und die nächste Brutsaison gemacht.

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