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Fahrrad-Flashmob auf der Hannoverschen Straße

Verkehrswende jetzt statt Rolle rückwärts!

Der Beginn des Radschutzstreifens auf der Hannoverschen Straße. Foto: Die Harke, Garms.
Der Nienburger Stadtrat hat in seiner letzten Sitzung eine Entscheidung getroffen, die aus Sicht vieler Verkehrsteilnehmer:innen, die nicht nur mit dem Auto unterwegs sind, eine verkehrspolitische Rolle rückwärts ist in einer Zeit, in der die Herausforderungen des Klimawandels eine Verkehrswende dringender denn je machen.

Es geht um den rechtsseitigen Radschutzstreifen an der Hannoverschen Straße in Verbindung mit Tempo 30. Zum Hintergrund: Vor einigen Jahren hat die Stadt ca. 14 Mio. € für den Bau des Südrings als Verbindungsstraße zwischen der B 6 und der B 215 ausgegeben. Eine Begründung für diese Straßenbaumaßnahme war die Entlastung der Hannoverschen Straße vom Durchgangsverkehr. In der Zeit seit der Fertigstellung des Südrings konnten wir beobachten, dass diese anvisierte Entlastung nicht funktioniert, wenn nicht gleichzeitig auf der Hannoverschen Straße verkehrsberuhigende Maßnahmen ergriffen werden. Das hat die Verwaltung mit der Anlegung des Radstreifens und der Temporeduzierung in einer Testphase getan und dann in einer Befragung die Anlieger:innen nach ihrer Meinung dazu befragt. Etwas über 50% haben sich kritisch geäußert und auch Verbesserungsvorschläge gemacht. Diese wurden von der Verwaltung in neue Planungen eingearbeitet und dem Rat wieder vorlegt. So weit so mutig und auch ein Schritt, der von der Polizei unterstützt wurde.

Aber in der Zwischenzeit interpretierte eine laute Öffentlichkeit in den sozialen Netzwerken die kritischen Stimmen zum Radweg als totale Ablehnung und forderte die Wiederherstellung des alten Zustandes, d.h. Rad- und Gehweg gemeinsam und Tempo 50 auf der Fahrbahn. Diese Forderungen wurden auch von der Harke aufgegriffen und mit einer eigenen Umfrage verstärkt.

Allein auf diese "öffentliche Meinung" und den vermeintlichen Bürger:innenwillen haben sich alle Parteien im Rat, außer der Gruppe GRÜNE-Linke, berufen – als Begründung für die Ablehnung des Radschutzstreifens und die Wiederherstellung des alten Zustandes. Sachlich-fachliche Argumente wurden nicht vorgebracht. Gefordert wurde darüberhinaus noch ein Gesamtverkehrskonzept bevor einzelne Maßnahmen zur Verbesserung der Situation für Radfahrende umgesetzt werden. Aber unserer Meinung nach kann man das eine tun und das andere nicht lassen. Durch eine einzelne Maßnahme wird ein Gesamtkonzept nicht verhindert.

Der Radweg ist noch nicht zurück gebaut. Aktuell werden die Kosten dafür ermittelt. Hier besteht möglicherweise noch ein kleiner Hebel den Rückbau zu verhindern. Dafür müsste aber auch deutlich werden, dass Verkehrswende anders geht und dass wir endlich dazu kommen müssen, radfahrenden Menschen im Straßenverkehr mehr Raum einzuräumen und eine gleichberechtigte Teilhabe zu ermöglichen.

Aus diesem Grund wollen wir mit einem Fahrrad-Flashmob auf der Hannoverschen Straße ein Zeichen setzen. Dazu treffen wir uns am 3. Dezember um 14:00 Uhr am Restaurant "Am Bürgerpark". Wenn wir mehr als 16 radfahrende Menschen sind, können wir als Gruppe auf der Straße fahren, aber es wäre natürlich schön, wenn wir deutlich mehr werden, um im Interesse der Verkehrswende auch in Nienburg ein deutliches Zeichen zu setzen.
Also, kommt zahlreich und seid dabei, wenn wir in Nienburg ein Zeichen für Verkehrswende setzen!

Veranstalter

Oldies for Future

Datum

Samstag, 03. Dezember 2022

Uhrzeit

14:00 Uhr bis 15:00 Uhr

Ort

Vor dem Restaurant "Am Bürgerpark", Hannoversche Straße 73

In Kooperation mit

BUND Kreisgruppe Nienburg
Naturfreunde Nienburg
ADFC Kreisverband Nienburg