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Diakonisches Werk Nienburg ruft zu Solidarität beim Einkaufen auf

Quelle: Pixabay
Am Anfang der Pandemie sind wir schon einmal mit einer ähnlichen Bitte in die Öffentlichkeit gegangen. Aus aktuellem Anlass tun wir dies wieder.
Nicht nur durch Folgen der Pandemie, sondern auch durch Folgen des Krieges in der Ukraine, wie Explosion der Energie- und Lebenshaltungskosten geraten immer mehr Menschen in extreme finanzielle Schieflagen.
Wohlfahrtsverbände wie das Diakonische Werk und Der Paritätische weisen seit Jahren die politisch Verantwortlichen darauf hin, dass in Bezug auf die Erhöhung von Regelsätzen drin-gender Handlungsbedarf besteht, da die monatlichen Sätze seit vielen Jahren im Schnitt rund 120 € unter den realen Lebenshaltungskosten liegen.
Leider wird in diesem Bereich seit Jahren nichts zur Behebung von Armut unternommen. Im Gegenteil, die Armut wächst und wächst und wird aktuell zusätzlich durch die drastischen Preiserhöhungen befeuert. Parallel wachsen die Einkommen der ohnehin schon reichen und superreichen Menschen. Im wahrsten Sinne ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft.
Da sind Almosen, wie eine Regelsatzerhöhung um 3 € pro Monat zynisch und aktuelle Energiekostenzuschüsse leider auch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, wenn auch besser als nichts. Menschen mit geringen Einkommen, welche knapp über der Grenze für Wohngeld oder anderen aufstockenden Leistungen  liegen, oder vielleicht auch ohne staatliche Hilfen auskommen wollen, gehen ganz leer aus, obwohl auch diese Gruppe Unterstützung bedarf.
Wer Arbeitslosengeld II, Grundsicherung, Wohngeld oder eine kleine Rente bezieht, musste bereits vor Pandemie und Krieg im ganz normalen Alltag jeden Cent umdrehen und kann sich nur für wenige Tage mit den günstigsten Lebensmitteln versorgen. Das wird aktuell immer schwieriger bis unmöglich, denn die wirtschaftlich benachteiligten Menschen können die Preissteigerungen definitiv nicht kompensieren.
Wer wenig Geld hat, kann sich in der Regel nicht bevorraten. Und kann aktuell auch keine Hamsterkäufe tätigen, die ja ohnehin den Mangel noch verstärken und deshalb äußerst unsolidarisch sind.
Viele Menschen, insbesondere alte Menschen oder Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen sind auch nicht so mobil, dass sie in verschiedenen Supermärkten nach den schwer zu bekommenden Artikeln suchen können, sondern sind auf ein Geschäft angewiesen, das sie mit ihren Mitteln erreichen können und gehen oft leer aus.
Wenn die Politik wider besseres Wissen nicht handelt, ist aus unserer Sicht in der aktuellen drastischen Situation Solidarität gefragt. Die Preissteigerungen betreffen uns alle. Aber viele treffen sie nicht so existenziell, wie andere.

Deshalb unser Apell: Wenn Sie es sich leisten können, kaufen Sie bitte die teureren Produkte und lassen die günstigen Grundnahrungsmittel denen, die jetzt massive finanzielle Probleme haben! Und bitte kaufen sie nur, was Sie zeitnah brauchen!

Uns ist klar, dass dies das vielschichtige Problem nicht auf Dauer lösen wird, aber, sich hier solidarisch zu verhalten, wäre ein Zeichen, das unserer sich immer weiter spaltenden Gesellschaft gut zu Gesicht stünde, finden wir.
Und, wo wir gerade beim Thema „Solidarität“ sind, tragen Sie bitte zum Schutz aller weiter eine Maske beim Einkaufen!
 

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