Bau eines Hirschkäfer-Meilers
Dazu wird der Boden ca. 50 cm ausgehoben und die Stammabschnitte mit der Schnittfläche nach unten eingesetzt. Wenn keine morschen Teile dabei sind, werden die Hohlräume mit Eichenhackschnitzeln ausgefüllt, um den Verrottungsprozess zu beschleunigen.
Hirschkäferweibchen legen ihre Eier an die Wurzeln von toten oder absterbenden Bäumen oder unter halb im Boden liegende Stammstücke. Es gräbt sich dazu in der Nähe der Brutbäume in den Boden ein und legt die Eier ans Wurzelholz oder an morsche Baumstümpfe. Hirschkäfer benötigen sonnige Standorte möglichst am Südrand eines Eichenbestandes.
Die Larven der Hirschkäfer können sich nur in stark von Pilzen zersetztem Holz entwickeln, sie befallen kein frisches Holz. Die bis 10 cm langen Käferlarven "schroten" das verpilzte, morsche Holz zu Mulm. Hirschkäfer werden deshalb in verschiedenen Gegenden auch Schröter genannt. Das Schroten des Holzes ist Humus bildend, es entwickelt sich nährstoffreicher Waldboden. Weil die Cellulose des Holzes sehr nährstoffarm ist, dauert die Entwicklung bis zum fertigen Käfer fünf bis acht Jahre, bevor sie an lauen Abenden im Mai/Juni als Käfer mit lautem Gebrumm ausfliegen.
Dann suchen sie in lichten, alten Eichenwäldern oder Eichenhainen verletzte Bäume mit Saftfluss an der Rinde. Diesen Baumsaft lecken sie, er ist ihre einzige Nahrung. Dort findet auch die Partnersuche und die Paarung statt. Die Männchen benutzen ihre geweihartig vergrößerten Oberkiefer zum einen, um männliche Konkurrenz im Kampf zu packen und vom Baum zu stoßen und zum anderen bei der Paarung, um die Weibchen festzuhalten.
Hirschkäfer richten in Wäldern, Parks und Gärten keine wirtschaftlichen Schäden an.
Erwachsene Hirschkäfer leben nur wenige Wochen.