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Großer Bahnhof: Ulrike Kassube vom Runden Tisch verabschiedet

Foto: Klemm
Mit einem Festakt hat der Runde Tisch gegen Rassismus und rechte Gewalt in Stadt und Landkreis Nienburg Ulrike Kassube als Leiterin des Runden Tisches verabschiedet. Mehr als 50 Bürger*innen und Vertreter*innen von Organisationen aus Stadt und Landkreis folgten der gemeinsamen Einladung des Runden Tisches und des Arbeitskreises Gedenken.


Im historischen Ratssaal der Stadt Nienburg lobte der niedersächsische Kultusminister Grant Hendrik Tonne, der zugleich auch als stellvertretender Landrat den Landkreis vertrat, Kassubes jahrzehntelanges Engagement für und mit ihren Mitmenschen. In seiner Laudatio lies Tonne die mehr als siebzehnjährige Geschichte des Runden Tisches Revue passieren:


"Im Oktober 2000 gehörte Ulrike Kassube zu den Mitinitiatoren des Runden Tisches, nachdem der jüdische Friedhof geschändet und NPD-Aktivitäten bekannt geworden waren. Binnen kürzester Zeit gelang es dem Runden Tisch damals, über 400 Bürger zu einer Demonstration am 9. November 2000 zu bewegen. In den Folgejahren entwickelten sich aus diesem großen Erfolg bürgerschaftlichen Engagements Netzwerke engagierter Menschen und Organisationen, die stets bereit waren, gegen Rassismus und rechte Gewalt Stellung zu beziehen. Bis heute blieb so kein Versuch rechtsextremer Parteien und Gruppierungen, ihre Ideologie auf Nienburgs Straßen zur Schau zu stellen, unwidersprochen. Das ist in besonderem Maße Ulrike Kassubes Verdienst, für den wir heute unseren Dank aussprechen!"


Unabhängig von konkreten Anlässen, die Zivilgesellschaft für Demokratie und Menschenwürde zusammenzurufen, etablierten engagierte Nienburger um Kassube darüber hinaus den Elisabeth-Weinberg-Preis. Mit dem Preis, der je zur Hälfte von der öffentlichen Hand und den Bürgern des Landkreises gestiftet wird, werden jedes Jahr junge Menschen für ihre Projekte der Demokratieförderung und der Erinnerung geehrt. Stellvertretend für die Projektgruppe rund um den Elisabeth-Weinberg-Preis bedanke sich Hedda Freese (Bündnis 90/Die Grünen) für unzählige Stunden gemeinsamer Arbeit in freundschaftlicher Atmosphäre.


Für die Gruppe Against Racism sprach Torben Franz (Die Linke) Kassube einen besonderen Dank dafür aus, dass sie stets dazu beitrug, dass Jugendliche und junge Erwachsene mit ihrem Engagement gegen Rechts vom Runden Tisch ernstgenommen und gehört wurden. Die Bundestagsabgeordnete Marja-Liisa Völlers (SPD) ergänzte, dass es Kassube über viele Jahre hinweg immer wieder gelungen sei, die demokratischen Kräfte im Landkreis von Vereinen über Parteien bis hin zu Behörden an einen Tisch zu bringen. Die daraus resultierenden Aktionstage, Demonstrationen und Projekte seien deshalb tief in Stadt und Landkreis verwurzelt und ein Begriff für bürgerschaftliches Engagement.


Die Arbeit des Runden Tisches koordiniert seit Anfang 2018 der neue Sprecher*innen-Kreis um Werner Behrens, Anne Bremer, Hannes Grosch, Sven Kühtz & Wiebke Seidel.

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