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Critical Whiteness

Engagierte Jugendliche setzten sich mit Rassismus und eigenen Privilegien auseinander.

Im Rahmen des Projektes "LandEyeHoch3", das darauf angelegt ist, politische Bildung, Kultur und Jugendarbeit im ländlichen Raum zu fördern und zu stärken, fand am vergangenen Sonntag das Critical Whiteness- Seminar im Nienburger Jugendhaus statt. Die Teilnahme diente zugleich als Fortbildung, die bei der Verlängerung der Jugendleiter*innenCard anerkannt wird.

Nach der starken Resonanz des letzten Jahres haben sich die Veranstalter Stadt Nienburg, Kreisjugendring Nienburg und WABE dazu entschlossen, die Referentinnen auch dieses Jahr nach Nienburg einzuladen und damit eine zweite Auflage des Critical Whiteness-Seminars anzubieten, die sich inhaltlich zwar an der Veranstaltung aus dem Vorjahr orientierte, aber dennoch einige neue Aspekte und Sichtweisen ins Spiel bringen konnte.

Trotz sonnigem Wetters haben sich am Sonntag schließlich etwa 15 Jugendliche und junge Erwachsene im Jugendzentrum zu dem sechsstündigen Seminar eingefunden.

Nach einer kurzen Einführung wurde das Thema "Kritisches Weißsein" anhand verschiedener Methoden wie etwa einer sogenannten Privilegiengallerie, aber auch durch Vorführung eines Filmes, tiefergehend erarbeitet. Dabei ging es insbesondere darum, sich bei der Auseinandersetzung mit Rassismus selbst in den Blick zu nehmen und den Fokus von den Betroffenen weg, auf sich selbst zu lenken.

Warum wird "Weißsein" so oft als "normal" tituliert? Welche Privilegien hat man selbst, wenn man als Mensch mit weißer Hautfarbe geboren ist und und wie oft passiert es, dass man diese Privilegien ungewollt derart ausspielt, dass man damit Rassismen reproduziert? Diesen und ähnlichen Fragen wurde allein und in Teams, aber immer unter fachlicher Unterstützung nachgegangen. Wohlbemerkt ging es den Referentinnen aber nicht darum, den Zeigefinger zu erheben, um die Teilnehmer_innen zu bekehren. Vielmehr war das Seminar so ausgestaltet, dass es immer wieder Anregungen zur Selbstreflexion und zur Partizipation gab. "Denn", so die Referentinnen, "Veränderung funktioniert nur, wenn man es selbst möchte und sich immer wieder selbst hinterfragt und reflektiert."

Die Veranstalter zeigten sich zum Schluss äußerst zufrieden mit der Veranstaltung. Trotz eines sonnigen Wochenendtages hat sich eine heterogene Gruppe zusammengefunden, die Interesse am Thema zeigte, mit Freude mitarbeitete und immer wieder gezeigt hat, dass sie in der Lage ist, ihr eigenes Handeln im Bezug auf ihre Hautfarbe zu hinterfragen.

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